Energiegemeinschaften sind startklar

• Energiegemeinschaften als neues Modell, um erneuerbare Energien lokal und effizient zu nutzen, sind ein wesentlicher Baustein für zukünftige digitale Energiesysteme
• Sie ermöglichen die Einbindung der Bevölkerung über Genossenschaften oder Vereine und lassen die Energiewende an der Basis ankommen - daraus resultiert eine Standort-Aufwertung & neue Arbeitsplätze.
• Energiegemeinschaften werten regionale Investitionen in erneuerbare Energiegewinnungsanlagen (z.B. PV-Anlagen, Biomasseanlagen) auf und machen Gemeinden und Regionen unabhängiger von Energieimporten
• Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für Energiegemeinschaften werden im Erneuerbaren Ausbaugesetz (EAG) festgehalten
• Konkrete Umsetzung: Die neue digitale Plattform 7Energy (www.7energy.at) steht für Gründung, Abrechnung und Verwaltung von Energiegemeinschaften zur Verfügung

Die Zero-Emission Community und alle Vorkämpfer für die Klimawende scheinen schon ziemlich heiß auf die neuen Energiegemeinschaften zu sein, die - geht es nach Klimaschutz-Ministerin Leonore Gewessler - möglichst bald mit dem neuen EAG (Erneuerbaren-Ausbaugesetz) im Parlament beschlossen werden sollen. Daher lud Andreas Schneemann (Initiator act4.energy und Mitgründer 7Energy) mit seinem Stadt der Zukunft-Innovationslabor act4.energy bereits am 17.6.21 zum für alle kostenlos zugängigen, hochkarätig besetzten vierten act4.energy-FORUM ein, um allen Interessenten möglichst viel Information für den Gründung von und die Beteiligung bei Energiegemeinschaften zu vermitteln.

Es sind vor allem Private aber auch Kommunen, Unternehmen & Verbände, welche die vielfältigen Vorteile der neuen Energiegemeinschafts-Modelle für sich, ihre Mitglieder und Partner nützen sollen, um Kosten zu sparen, regionale Wertschöpfung zu generieren und einen Beitrag zur Energie-Wende zu leisten.

Andreas Schneemann: "Im Innovationslabor act4.energy werden erneuerbare, digitale Energiesysteme entwickelt und unter realen Bedingungen erprobt, um den eigenen Photovoltaik-Strom auf kurzem Weg in die Steckdose und ins E-Auto zu bringen und so die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien wesentlich zu verbessern. Mit der 7Energy Plattform geben wir Bürgerinnen und Bürgern dafür auch ein konkretes Werkzeug in die Hand."

Mit dem EAG werden derzeit die rechtlichen Rahmenbedingungen für Energiegemeinschaften geschaffen. Damit ist ein sehr weitreichender Gesetzesentwurf gelungen, davon zeigte sich auf Florian Maringer (Kabinett BMK) in seiner Keynote überzeugt. Das EAG ermöglicht einen niederschwelligen Zugang zu Energiegemeinschaften und bringt Österreich in diesem Bereich in eine führende Position in Europa.

Bürgerinnen und Bürgern ein Werkzeug zur Teilnahme an der Energiewende in die Hand zu geben, ist eines der zentralen Anliegen der beim act4.energy Forum vorgestellten  7Energy Initiative. Dazu Thomas Zeinzinger (lab10 collective eG und Mitgründer 7Energy): "Wir möchten eine Plattform für die Gründung von und Teilnahme an Energiegemeinschaften schaffen, die es jedermann und jederfrau möglich macht, selbst aktiv zu werden und die eigene Energieversorgung regional im Rahmen einer kooperativen Community zu gestalten. Und das ohne besonderes Vorwissen oder Kenntnisse in IT, dem Strommarkt oder dem Energierecht." 7Energy wurde damit als digitaler One-Stop Shop für alle Erneuerbaren Energiepioniere konzipiert!

Erste Nutzerinnen und Nutzer wird 7Energy in den Gemeinden Stanz (Steiermark) und Ollersdorf (Burgenland) gewinnen. Friedrich Pichler (Bgm. Stanz): "Energiegemeinschaften sind auch eine soziale Innovation, die Begeisterung und Gemeinschaftsgefühl wecken kann. Autonomie und Selbstbestimmung spielen dafür eine große Rolle." Ähnlich sieht dies auch Bernd Strobl (Bgm. Ollersdorf): "Energiegemeinschaften stellen eine regionale, nachhaltige Energieversorgung sicher. Energie lokal zu  erzeugen und lokal zu nutzen, sorgt für eine hohe Identifikation der Bevölkerung und aktive Teilnahme an diesem innovativen Vorhaben." 

Neben den regionalen Aspekten streicht Eva Dvorak (Österreichische Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften - ein Service des Klima- und Energiefonds) auch die übergeordnete Bedeutung von Energiegemeinschaften für die Energiewende heraus: "Energiegemeinschaften sind ein Instrument für Dezentralisierung und Dekarbonisierung des Energiesystems. Bürgerinnen und Bürger können nun aktiv Teil der Energiewende werden. Die Koordinationsstelle des Klima- und Energiefonds steht dafür als Ansprechpartner gerne zur Verfügung." Diese Einbindung der Bevölkerung hat auch Michael Hübner (BMK, Abt. Intelligente Energiesysteme) für zentral. Der Mensch muss immer im Zentrum stehen, über die Technik hinaus geht es bei der Energiewende um Inklusion, Kommunikation und der gemeinsamen Aktion von Menschen. Dafür werden Energiegemeinschaften auch den geeigneten Rahmen bieten.